Es gilt das gesprochene Wort
Laudatio Umweltpreis: Waldschule Kinderhaus
Babette Lichtenstein van Lengerich
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer, liebe Gäste,
treffen sich ein Frosch, eine Biene und eine Meise auf der Promenade. „Boah ist das voll hier“, stöhnt die Meise. Kann mir mal jemand ein echt lauschiges Plätzchen hier in Münster empfehlen?“ Quakt der Frosch: Ja, schön grün und feucht und wo man nicht gleich plattgefahren wird“. Summt die Biene: „Mir nach! “
Eine Viertelstunde später planscht der Frosch in einem kleinen Teich, die Biene nimmt ein Blütenpollenbad und die Meise kann sich gar nicht entscheiden, welchen der hübschen Nistkästen sie beziehen soll. Die drei sind in einem Garten in Münsters Norden gelandet.
„Quahnsinn“, quakt der Frosch. „Echt nice hier. Wer hat das denn so hübsch hergerichtet?“
Die Biene zeigt auf eine Gruppe Schülerinnen und Schüler, die am anderen Ende des Gartens arbeiten. „Die da! Sie versorgen uns Bienen – zusammen mit einem Imker. Die checken sogar digital, ob es uns gut geht. „Tut es natürlich – bei den vielen Pflanzen, die die Jugendlichen hier gepflanzt haben. Soviel Honig wie dieses Jahr gab‘s noch nie.“
Die Meise kommt aufgeregt angeflattert: „Mega! Die bauen hier nicht nur Nistkästen. Die haben sogar Insektenhotels gebaut, damit ich immer ein genug Leckerbissen für meine Küken finde. Die denken echt weiter“.
„Fast so weit wie ich“, grinst die Biene. „Ist aber ja auch kein Wunder: Denn die lernen hier jeden Tag, wie wichtig eine intakte Umwelt für unser – und für ihr eigenes Leben ist. Viele Schülerinnen und Schüler hier kommen übrigens aus fernen Ländern. Manche haben hier das erste Mal überhaupt so glitschige Typen wie dich gesehen,“ grinst sie zum Frosch.
„Besser glitschig als so schuppig wie die dröge Eidechse dahinten“, kontert der. „Wobei ich echt zugeben muss: Die Reptilienburg da hinten ist erste Sahne.“
„Tja mein Lieber, bedanken kannst Du dich für diese Wellness-Oase eigentlich bei allen Lehrern und Schülern hier“, erklärt die Biene. „Die machen hier nämlich eine 1A Umwelt-Arbeit. Und zwar nicht nur hier draußen: Bei denen ist Umweltbewusstsein gelebter Schulalltag. Im Technikunterricht wird gewerkelt, Früchte und Gemüse werden in Hauswirtschaft zubereitet, in Biologie lernen sie alles über unser Leben und zeichnen tun sie uns in Kunst. Außerdem gibt es regelmäßig Ausstellungen und Aktionen. So lernen die Familien der jungen Leute hier in Münsters Norden gleich mit.“
Quakt der Frosch: „Also wenn ihr mich fragt: Die sollten dafür wirklich mal eine Auszeichnung bekommen. Das ist ja wirklich echt SPITZE!“
Das fand die Jury auch: Und deshalb geht der erste Preis des diesjährigen Jugend-Umweltpreises der Stadt Münster an:
DIE WALDSCHULE KINDERHAUS. Herzlichen Glückwunsch!